Jeder Name zählt
Crowd-Sourcing-Projekt an der Elisabeth-Knipping-Schule
Unter dem Projektnamen „Jeder Name zählt" riefen die Arolsen Archives zum 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung zur Indizierung von eingescannten Transportlisten auf.
Die Elisabeth-Knipping-Schule Kassel war eine der 26 hessischen Schulen, die am 27. Januar 2020, dem internationalen Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus, 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, die Namen von Deportations- und Transportlisten abschrieb, auf denen Angaben zu den Opfern des Nationalsozialismus verzeichnet sind. Diese Listen werden in den Arolsen Archives aufbewahrt und liegen als Scan vor, aber erst durch das Verzeichnen der Namen können zukünftig Angehörige der Opfer die Scanbilder bei einer Volltextsuche im Internet wiederfinden.
Die Schüler*innen des Beruflichen Gymnasiums hatten im Vorfeld im Geschichtsunterricht die Arbeit der Arolsen Archives kennengelernt.
Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv über die Opfer des Nationalsozialismus. Die Sammlung gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Informationen zu allen Opfergruppen der NS-Diktatur.
Am 27. Januar 2020 hatten sich die Schüler*innen der BG4 anhand von Dokumenten des Archives mit der Lebens- und Leidensgeschichte einzelner Opfer auseinandergesetzt.
Danach erfolgte die Eingabe der Namen, wodurch sie eine Crowd, einen Beitrag, dazu leisteten, dass von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen ihre Namen wieder zurückgegeben werden.
Um sicherzustellen, dass nur korrekte Namen erfasst werden, werden die Listen von mindestens zwei Personen unabhängig voneinander abgeschrieben und nur bei völliger Übereinstimmung vom Computer gespeichert.
Zum Gedenken an die Opfer, haben die Schüler*innen die Namen der Opfer, die sie von den Dokumenten in den Computer eingegeben haben, im Kulturbahnhof am Gleis 13 verlesen. Viele Namen von Kasseler Bürger*innen waren darunter.
Matthias Bätzing und Sandra Brückmann